Für jeden Christen ist der Himmel ein besonderes Thema, ist doch unser Streben auf diesen Ort gerichtet, denn dort liegt unsere Heimat, auch wenn wir noch nie dort waren.
Und hier fängt die Schwierigkeit schon an. Steht am Ende unseres Lebens, hier in der Fremde (1. Petrus 1,17), der Himmel als Ort unseres ewigen Lebens? Dieser Frage wollen wir genauer nachgehen.
Christen kommen in den Himmel
Zum einen müssen wir sagen: Ja! Paulus sagte in Philipper 1,23 voraus, dass er nach seinem Tod „bei Christus“ sein würde. Da wir wissen, dass Jesus gegenwärtig im Himmel ist, muss dies bedeuten, dass die an Christus Glaubenden nach ihrem Tod zu ihm in den Himmel gehen. In ähnlicher Weise heißt es in 2. Korinther 5,6–8, dass wir „daheim bei dem Herrn“ sind, wenn wir den „Leib verlassen“. Genauer gesagt: Unsere Seelen, die „vom Leib abwesend“ sind, gehen in den Himmel, wo wir eine fortgesetzte bewusste Existenz genießen, während wir auf die Auferstehung warten.
In der Bibel gibt es aber keine Stelle die ausdrücklich davon spricht, dass wir in den Himmel kommen werden.
Vorsicht Missverständnis
Wir haben aber Texte die falsch verstanden werden können:
Markus 10,21 Da blickte ihn Jesus an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir! Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm, nimm das Kreuz auf dich und folge mir nach!
Hier wird vom Ort indem Gott wohnt gesprochen. Also mit anderen Worten, „du wirst einen Schatz bei Gott haben“. Es ist nicht zwangsläufig daraus zu schließen, dass man am Ende seines Lebens in den Himmel kommt.
Jesus beschreibt die endgültige Stätte der Glaubenden als Wohnstätte:
Johannes 14,2–3 Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn nicht, so hätte ich es euch gesagt. Ich gehe hin, um euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin.
Das Jesus in den Himmel gegangen ist muss nicht bedeuten, dass diese Stätte ebenfalls im Himmel ist. Der Himmel, wenn von ihm als Ort gesprochen wird, ist lediglich die unsichtbare Welt in der Gott wohnt.
Der Himmel währt nicht ewig
Der gegenwärtige Ort des Himmels, an dem Jesus auf seinem Thron sitzt und die verstorbenen Gläubigen seine Gegenwart genießen, ist im Hinblick auf den gesamten Verlauf der Geschichte nur vorübergehender Natur.
2.Petrus 3,13 Wir erwarten aber nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt.
Offenbarung 21,1 Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer gibt es nicht mehr.
Somit reden wir, wenn wir vom Himmel sprechen, vom neuen Himmel und der neuen Erde.
Was uns erwartet
Die Schrift zeigt, dass der Herr Jesus der Mittelpunkt der Herrlichkeit ist. Wir werden sein, wo Er ist, und werden Ihn sehen, wie Er ist, und wir werden Ihm gleich sein (Joh 14,3; 1. Joh 3,2). Wir werden mit Ihm zusammen leben, seine Herrlichkeit bewundern und auch teilen (1. Thes 5,10; Joh 17,24; 2. Thes 2,14). Das macht den Himmel aus!
Der neue Himmel und die neue Erde ist ein Ort …
- … der Ruhe: „Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, die zu mir sprach: Schreibe: Glückselig sind die Toten, die im Herrn sterben, von nun an! Ja, spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihren Mühen; ihre Werke aber folgen ihnen nach.“ (Offb 14,13).
- … des Dienstes: „Und es wird keinen Fluch mehr geben; und der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein, und seine Knechte werden ihm dienen;“ (Offb 22,3).
- … der Anbetung: „Und die vier lebendigen Wesen sprachen: Amen! Und die 24 Ältesten fielen nieder und beteten den an, der lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ (Offb 5,14).
- … des Gesanges: „Und sie sangen ein neues Lied, indem sie sprachen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast uns für Gott erkauft mit deinem Blut aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen,“ (Offb 5,9).
- … der Freude: „Da sagte sein Herr zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht! Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über vieles setzen; geh ein zur Freude deines Herrn!“ (Mt 25,21).
- … der Erkenntnis: „Wir erkennen stückweise, und wir weissagen stückweise; wenn aber das Vollkommene gekommen sein wird, so wird das, was stückweise ist, weggetan werden … dann aber werde ich erkennen, wie auch ich erkannt worden bin“ (1. Kor 13,9.10.12).
- … der Heiligkeit: „Und es wird niemals jemand in sie hineingehen, der verunreinigt, noch jemand, der Greuel und Lüge verübt, sondern nur die, welche geschrieben stehen im Buch des Lebens des Lammes.“ (Offb 21,27).
- … der Herrlichkeit: „Denn unsere Bedrängnis, die schnell vorübergehend und leicht ist, verschafft uns eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit,“ (2. Kor 4,17).
In jeder Hinsicht wird dieser Ort alle Schwierigkeiten, Leiden und Kämpfe vergessen machen:
Jesaja 65,17 Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde, so daß man an die früheren nicht mehr gedenkt und sie nicht mehr in den Sinn kommen werden;
Ein Ort der ewigen Glückseligkeit.